Der Tagesspiegel, 1.4.2018
"Toi toi toi, ich bin ein Viertel Goi!“, sagte er manchmal. Goi, das jiddische Wort für Nichtjude. Dieses Viertel Nichtjüdischsein hätte Peter Spiro kaum geholfen, wäre er länger in Deutschland geblieben. Drei jüdische Großeltern wogen nach den Nürnberger Gesetzen genauso viel wie vier, die nationalsozialistischen Rassenkundler rundeten auf. Auschwitz-Birkenau war das wahrscheinlichste Szenario.
Dass es anders kam, verdankte Peter Spiro seinem Vater, dem Maler Eugen Spiro, der die Zeichen der Zeit erkannt hatte und einem Teil seiner weitverzweigten Künstlerfamilie den Weg ins Exil bahnte. So lebte Peter von 1936 an den Rest seines Lebens in London, obwohl er sich gegen die Emigration noch heftig zur Wehr gesetzt hatte…