tip, 7.1.2015
Nachdem der CEO einer französischen Großbank einen Schlaganfall erlitten hat, wird der junge Marc Tourneuil als dessen Nachfolger berufen. Schnell eignet er sich die Mentalität der oberen Zehntausend an und bekämpft seine Gegner mit allen Mitteln. Seine alten Kollegen versuchen, ihn zu verdrängen, der Cowboy-Kapitalismus eines amerikanischen Hedgefonds-Unternehmens setzt ihn arg unter Druck; bald sieht er sich gezwungen, die Bank durch Massenentlassungen zu sanieren.
Mit „Le Capital“ legt der mittlerweile 81-jährige Costa-Gavras einen eleganten und dynamisch in Szene gesetzten Finanzthriller vor, der sich nahtlos in sein engagiertes Oeuvre fügt.
Stilsicher beschreibt er die Mechanismen der Finanzwelt und das skrupellose Tun ihrer Akteure. Gad Elmalech überzeugt in der Rolle des leibhaftigen Kapitals – ein pervertierter Robin Hood, der ohne jedes Gewissen die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher macht.